

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der ZF-Konzernstrategie. Zu den Zielen gehört die vollständige Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 und die Reduktion der CO2-Emissionen an den ZF-Standorten um 80 Prozent bis 2030 (verglichen mit dem Jahr 2019). Dies wollen wir ohne CO2-Kompensation erreichen.
Unter Nachhaltigkeit verstehen wir aber mehr als Klimaschutz. Die Vereinten Nationen haben 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals) definiert. Politische Zielsetzungen, die weltweit nachhaltigen Entwicklungen auf ökonomischer, sozialer und ökologischer Ebene dienen.
ZF hat acht dieser Ziele identifiziert, zu denen das Unternehmen einen relevanten Beitrag leisten kann. Entweder, indem wir Auswirkungen minimieren, oder, indem wir neue, technische Lösungen mit positiven Effekten entwickeln. Dabei konzentrieren wir uns auf die Dimensionen Klima und Natur, Menschen sowie beständige Werte.
Der Klimaschutz ist zu einem der drängendsten Themen unserer Zeit geworden. ZF hat eine entsprechend ambitionierte Klimastrategie und sich das Ziel gesetzt, bis 2040 über alle Emissionskategorien hinweg klimaneutral zu werden. Bereits bis 2030 sollen die produktionsbedingten Emissionen um 80 % im Vergleich zu 2019 gesenkt werden. Im Berichtsjahr wurde das Basisjahr im Zuge der Sustainability Ambition Initiative einheitlich als 2019 bestimmt. Gleichzeitig arbeitet ZF daran, die Emissionen seiner gesamten Lieferkette zu reduzieren und die Umweltauswirkungen seiner Produkte zu minimieren.
Der Konzern hat für den Zielpfad zur Klimaneutralität die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) sowie Anforderungen der Science Based Targets Initiative (SBTi), des CDP (ehemals Carbon Disclosure Program) und der Taskforce on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD) berücksichtigt. Die SBTi-Validierung der ZF-Klimaziele stellt sicher, dass diese konsistent und robust sind – und dem Greenhouse Gas Protocol (GHG) sowie den Zielen des Pariser Klimaabkommens entsprechen.
Klimastrategie und deren Umsetzung (Scope 1, 2 und 3)
Die gesamte Branche hat noch einen langen Weg vor sich, um die vielen ökologischen und sozialen Herausforderungen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung zu meistern. Aufgrund der Komplexität dieser Herausforderungen können sie nicht allein, sondern nur in Zusammenarbeit und Partnerschaft gelöst werden. Um sein Engagement zu unterstreichen, hat sich ZF der Initiative der CEO Climate Leaders des Weltwirtschaftsforums angeschlossen. Diese vertritt die Position, dass der Privatsektor eine Verantwortung dafür trägt, sich aktiv an den weltweiten Bemühungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu beteiligen und den globalen Übergang zu einer kohlenstoffarmen, klimaresistenten Wirtschaft mitzugestalten. Die Mitglieder der Alliance of CEO Climate Leaders verpflichten sich,
Darüber hinaus setzt das Bündnis die TCFD-Empfehlungen zur Offenlegung klimabezogener Daten um und befolgt die Leitlinien für eine wirksame Steuerung der Klimarisiken durch die Unternehmensführung.
Bei ZF sind Fragen nachhaltiger Unternehmensführung fest in den Unternehmensleitlinien verankert. Sie sind nicht nur Teil individuellen Verhaltens, sondern ein zentraler Aspekt des unternehmerischen Handelns in den täglichen Entscheidungsprozessen. Doch Nachhaltigkeit kann nicht einfach von oben verordnet, sondern muss in der gesamten Organisation gelebt werden. Als Grundlage dient ZF das seit langem weltweit etablierte EHS-Management, in das alle Standorte mit mehr als 50 Mitarbeitern integriert sind.
Leitlinien wie die Grundsätze sozialer Verantwortung, die Umweltpolitik, die Grundsatzerklärung zur Achtung der Menschenrechte und der Code of Conduct für Mitarbeiter sowie die Business Partner Principles geben weltweit Orientierung. In den vergangenen zwei Jahren hat der Konzern sein ZF Enterprise Risk Management schrittweise weiterentwickelt. Dazu gehören die Definition und Regelung klarer Rollen und Verantwortlichkeiten sowie ein konzernweit standardisierter Risikomanagementprozess. Eine weitere wesentliche Neuerung des überarbeiteten Enterprise Risk Management (ERM) ist ein integrierter Governance, Risk & Compliance (GRC)-Ansatz, der sich durch verbesserte Schnittstellen zwischen internem Kontrollsystem, Compliance, Corporate Audit und Corporate Risk Management auszeichnet. Als Teil des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001 werden die jeweiligen Risiken und Chancen auf Standort- und Konzernebene bewertet und im Rahmen der Managementprüfung berichtet.
Die Abteilung Nachhaltigkeit berichtet an den Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, der dem Vorstandsressort Personal, Recht und Compliance zugeordnet ist. Im Berichtsjahr wurde die Implementierung einer abgestuften Nachhaltigkeitsorganisation über alle Divisionen, Regionen und wesentliche Zentralfunktionen hinweg fortgeführt. Die Nachhaltigkeitsabteilung ist für die Entwicklung der konzernweiten Nachhaltigkeitsstrategie und für die nichtfinanzielle Berichterstattung verantwortlich. Sie ist Anlaufstelle für alle Fragen zu Themen der Nachhaltigkeit und steuert den Stakeholder-Dialog. Daneben trägt die Abteilung auch die Verantwortung für einzelne Themen wie die Klimastrategie oder die Wahrnehmung der menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht. Bei der Koordination von Nachhaltigkeitsthemen im Unternehmen wird die Nachhaltigkeitsabteilung durch einen funktionsübergreifenden Lenkungskreis unterstützt.
Um eine sauberere Mobilität zu erreichen, verfolgt ZF mit der Strategie „Next Generation Mobility“ einen globalen Ansatz. Mit diesem strebt ZF mittelfristig eine deutliche Reduzierung der mobilitätsbedingten CO₂-Emissionen und der spezifischen produktbezogenen Emissionen an. Das Ziel ist eine 40 %ige Reduktion sogenannter Scope-3-Emissionen (in CO2-Äquivalenten pro Umsatz) im Jahr 2030 gegenüber 2019.
Für dieses produktbezogene Ziel sind sowohl die Abteilungen Produktentwicklung/Engineering als auch Einkauf/Lieferkette gemeinsam verantwortlich. Zu den wichtigsten Leistungsindikatoren (KPIs) gehören:
Dabei konzentriert sich ZF auf die folgenden drei Schlüsselbereiche:
Ein Schwerpunkt zur Reduzierung produktbezogener Emissionen ist der genannte verstärkte Einsatz von Materialien mit höherem Recyclinganteil. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft und des langfristigen Ziels klimaneutraler Produkte wurden 2021 alle Werkstoffklassen mit Blick auf die Gesamtvolumina und die Rezyklatanteile betrachtet. Darauf aufbauend wurden technologische Maßnahmen zur Erhöhung des Rezyklatanteils erarbeitet und hinsichtlich der Anwendbarkeit auf ZF-Produkte bewertet. Im Ergebnis verfügt ZF nun über eine Materialmaßnahmen-Roadmap – inklusive der Ergebnisrelevanz.
Darüber hinaus beteiligt sich ZF an verschiedenen Projekten zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. So wurden unter anderem Studien zum Einsatz von Polymer-Rezyklaten auf die Leistungsfähigkeit von Ölwannen durchgeführt. Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse wurde im Jahr 2021 ein umfangreiches Grundlagenentwicklungsprojekt gestartet, das die Einsatzfähigkeit von verschiedensten Polymeren aus verschiedensten Recyclingrouten für ZF-Produkte untersuchen soll. Dabei werden Stoffe aus der eigenen Produktion wie Produktionsschrott und auch Post-Consumer-Materialien berücksichtigt. Auch die weitere Erhöhung der Rezyklatanteile in Metalllegierungen wurde als umfangreiches Entwicklungsprojekt zum Ende des Jahres 2021 gestartet. Beide Projekte werden unter hohem Kapazitätseinsatz und in intensiver Zusammenarbeit mit den Lieferanten mindestens zwei Jahre andauern.