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Acting for Climate and Nature Acting for Climate and Nature
NachhaltigkeitKlima und Natur

Handeln für Klima und Natur

Sustainability@ZF

Unser wichtiges und zugleich ambitioniertes Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein.

Dies beinhaltet nicht nur ZF selbst und unsere Produktion, sondern auch die Emissionen der gesamten Wertschöpfungskette. Wir erfassen die Emissionen unserer Zulieferer, der Logistik bis hin zur Nutzungsphase unserer Produkte in Fahrzeugen und technischen Anlagen. Dabei setzen wir bei ZF auf nachhaltig erzeugte Energie für unsere Werke, eine steigende Energieeffizienz unserer Prozesse, die Elektrifizierung eines großen Teils unserer Produkte, sowie auf den Einsatz recycelter Materialien.

Klimaschutz

Eine der wesentlichen Aufgaben und zugleich eine der größten Herausforderungen unserer Zeit ist der Klimaschutz. Entsprechend anspruchsvoll ist unsere Klimastrategie: Wir wollen bis zum Jahr 2040 über alle Emissionskategorien hinweg klimaneutral werden. Klimaneutral bedeutet dabei, dass sich durch unsere Geschäftstätigkeit weder vorgelagert noch nachgelagert die CO2-Konzentration erhöht.

Wir orientieren uns in unserer Nachhaltigkeitsstrategie an den von der UN 2015 vereinbarten „Zielen für nachhaltige Entwicklung“ (Sustainable Development Goals, SDGs) sowie an den Anforderungen der “Science Based Targets Initiative (SBTi)”, des “CDP (Carbon Disclosure Project) ” und der “Task Force on Climate-Related Financial Disclosures (TCFD)”.

4 = Hochwertige Bildung // 7 = Bezahlbare und saubere Energie

8 = Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum // 9 = Industrie, Innovation und Infrastruktur

11 = Nachhaltige Städte und Gemeinden // 12 = Nachhaltige/r Konsum und Produktion

13 = Maßnahmen zum Klimaschutz // 17 = Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Reduktion von CO2e-Emissionen

Bis 2030 wird ZF die produktionsbedingten Emissionen um
80 %
im Vergleich zu 2019 gesenkt haben.

ZF arbeitet intensiv daran, in allen drei Bereichen der Treibhausgasemissionen – Scope 1, 2 und 3 – den Ausstoß von CO2e zu verringern.

  • Die Ziele zur Reduktion der Emissionen wurden von SBTi validiert.
  • Scope 1 umfasst direkte Emissionen, beispielsweise aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe in der Produktion von ZF.
  • Scope 2 betrifft die Emissionen aus eingekaufter Energie, beispielsweise Strom.
  • Scope 3 bezeichnet die „indirekten Emissionen“. Sie entstehen durch eingekaufte Güter, etwa Komponenten unserer Lieferanten („upstream“) und durch die Emissionen von ZF-Produkten während ihrer Nutzungsphase („downstream“). Auf diese Emissionen haben wir nur indirekt Einfluss.

Der größte Anteil von Scope 3 entfallen auf indirekte Emissionen aus Zulieferungen (Scope 3 „upstream“) und Emissionen aus ZF-Produkten in der Nutzungsphase (Scope 3 „downstream“). Um unserer Verantwortung in Bezug auf Scope 3-Emissionen gemäß der Klimaneutralitätsstrategie von ZF gerecht zu werden, wollen wir Scope 3-Treibhausgasemissionen bis 2030 um 40 Prozent pro Millionen Euro Umsatz im Vergleich zu 2019 reduzieren.

ZF berichtet im Rahmen des CDP Reports regelmäßig über den Status der CO2e-Emissionen und den Fortschritt der Zielerreichung.

Energieverbrauch und Grüner Strom

Um unsere ambitionierten Ziele bei der Emissionsreduktion zu erreichen, konzentrieren wir uns bei ZF auf zwei wichtige Ansatzpunkte: auf eine höhere Energieeffizienz und auf die Umstellung auf grüne Energie.

Bis 2025 wird ZF
100
%
der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen beziehen.

Dieser Ansatz gilt für sämtliche ZF-Standorte weltweit: für Produktions- und Verwaltungsstandorte ebenso wie für Forschungsstandorte. Bis 2030 sollen die Scope-1- und Scope-2-Emissionen hier im Vergleich zum Jahr 2019 um 80 Prozent sinken. Dazu erhöhen wir zum einen die Energieeffizienz in ZF-Werken weltweit – in 10 Jahren um 20 Prozent. Zum anderen werden wir 100 Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Quellen beziehen.

Über Lieferverträge mit Anbietern regenerativer Energien werden die deutschen ZF-Werke im Zeitraum von 2022 bis 2025 mit jeweils bis zu 210 Gigawattstunden Grünstrom versorgt. Die vereinbarte Bezugsmenge entspricht dem Stromverbrauch von 72.000 Haushalten. So reduzieren sich die CO2-Emissionen um 80.000 Tonnen pro Jahr.

Dieser starke Fokus auf Grünstrom passt ausgezeichnet zur Technologieführerschaft als global aktiver Hersteller von Getrieben für Windkraftanlagen. Schon heute sind 25 Prozent aller Windkraftanlagen weltweit mit einem Getriebe von ZF ausgestattet. Allein diese Anlagen können bis zu 100 Millionen Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen – und jeden Monat kommt eine weitere Million hinzu.

Kreislaufwirtschaft: Nachhaltige Werke und Produkte

Unsere Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie sind eng miteinander verknüpft. So ist eine funktionierende, nachhaltige Kreislaufwirtschaft ein fester Bestandteil, um unsere Klimaziele zu erreichen und um den Ressourcenverbrauch vom Wachstum zu entkoppeln. Die Kreislaufwirtschaft ist für uns ein systematischer Ansatz, bei dem wir weniger Ressourcen länger und mehrfach verwenden.

Die Steigerung der Materialeffizienz und die Reduzierung der Abfallmengen führen letztendlich zu einer Verringerung des Rohstoffabbaus sowie der CO2e-Emissionen. Wenn ein Produkt nach dem ersten Lebenszyklus nicht mehr verwendet werden kann, schließen Reparatur, Wiederverwertung, Aufarbeitung des Produktes und Recycling von Materialien den Kreis.

Kreislaufwirtschaft

Die Kreislaufwirtschaft hat das Ziel, wertvolle Rohstoffe und Werkstoffe möglichst lange im Wirtschaftskreislauf zu halten. Produkte werden nach ihrer Benutzung nicht einfach weggeworfen (Linearwirtschaft), sondern so lange wie möglich geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt. Dieser Handlungsansatz verringert nicht nur Ressourcenverbrauch, Emissionen und Abfallmengen, sondern senkt auch die Materialkosten.

Während ZF seine Anstrengungen in allen Bereichen der Kreislaufwirtschaft verstärkt, ist der Konzern bereits seit langer Zeit im Bereich der industriellen Aufarbeitung aktiv. Unsere Aftermarket-Aktivitaten decken mehr als 250 Produktfamilien ab, die von 25 Remanufacturing-Standorten in 15 Ländern bedient werden. Produkte aus Bielefeld, einem unserer führenden Remanufacturing-Standorte, sind bereits nach dem „Cradle-to-Cradle-Standard“ (C2C) zertifiziert.

Einsatz von Recyclingmaterial schont Ressourcen und spart CO2

Da Rohstoffe immer knapper werden, gewinnt der nachhaltige Ressourceneinsatz an Bedeutung. Gleichzeitig müssen Materialien nicht nur strengen Qualitäts- und Sicherheitsstandards, sondern auch Umwelt- und Sozialstandards entsprechen.

Ein weiterer Schlüssel zur CO2-Reduktion ist, Recyclingmaterial zu verwenden. Bereits heute leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Ressourcenschonung, indem wir den Anteil an wiederaufbereiteten Materialien in unseren Produkten ständig erhöhen. So bestehen aktuell beispielsweise die meisten der von uns verwendeten Aluminiumgehäuse aus recyceltem Aluminium. Dessen CO2-Fußabdruck hat nur ca. ein Fünftel der Größe des Fußabdrucks von Primär-Aluminium.

Die Nutzungsphase durch Wiederaufbereitung zu verlängern ist ebenfalls ein wichtiger Hebel, um Primärmaterialien einzusparen. So arbeiten wir in unseren weltweit mehr als 20 Remanufacturing-Werken Altteile im industriellen Maßstab für ein „zweites Leben“ im Aftermarket auf. Das machen wir bei ZF übrigens bereits seit dem Jahr 1963. Im Vergleich zu einem Neuteil sparen Remanufacturing-Produkte bis zu 90 Prozent an Material und Energie ein.

ZF führt auch einen hohen Anteil von Abfällen aus der Produktion in externe Recyclingprozesse zurück. Das gilt vorwiegend für Metallschrott und -späne, Altöl, Papier und Pappe sowie Holz und Abbruchmaterial. ZF-Produkte weisen aufgrund ihrer Materialzusammensetzung und ihrer Konstruktion eine hohe Recyclingrate auf.

Um die Kreislaufwirtschaft zu unterstützen und Stoffkreisläufe zu schließen, hat sich ZF ein Ziel zur Abfallreduktion gesetzt: Die Standorte müssen den Abfall zur Beseitigung im Verhältnis zur Wertschöpfung jährlich um 1 % reduzieren, wobei das Jahr 2019 als Basisjahr gilt.

Nachhaltigkeit bei der Materialwahl

Einer der wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Reduktion der indirekten Emissionen ist der Einkauf nachhaltig produzierter Materialien. Für ZF besonders wichtig: Stahl. Deshalb haben wir eine langfristige Liefervereinbarung mit dem schwedischen Start-up H2 Green abgeschlossen. Im Zeitraum von 2026 bis 2033 wird das skandinavische Unternehmen an ZF jährlich 250.000 Tonnen umweltfreundlich erzeugten Stahl aus seiner Produktionsstätte in Nordschweden liefern. Das entspricht etwa zehn Prozent des aktuellen Stahlbedarfs von ZF. Mit diesem Deal spart ZF rund 475.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Der Stahl wird in einem vollständig integrierten Produktionsprozess hergestellt, bei dem eine durchgängige Digitalisierung, Strom aus erneuerbaren Energiequellen und grüner Wasserstoff anstelle von Kohle zum Einsatz kommen. Bei der herkömmlichen Stahlherstellung wird Eisenerz durch Erhitzen zusammen mit Kohle reduziert. Dabei läuft eine chemische Reaktion ab, die den Sauerstoff vom Eisen trennt, wodurch CO2 entsteht und freigesetzt wird. Im Produktionsprozess von H2 Green Steel wiederum reagiert grüner Wasserstoff mit Eisenerz ähnlich wie Kohlenstoff, was zur Gewinnung von Sauerstoff führt. Statt CO2 entsteht jedoch als Hauptnebenprodukt nur Wasser.

Nachhaltige Produkte

Gleich in mehrfacher Hinsicht leisten wir mit unseren Produkten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Wir haben ein ganzheitliches Verständnis von nachhaltiger Mobilität und der dafür erforderlichen Energieerzeugung. So bieten wir einerseits Produkte an, die Emissionen im Straßenverkehr reduzieren – etwa unsere Lösungen für die Elektromobilität. Andererseits tragen unsere Windkraftgetriebe dazu bei, nachhaltig Energie zu erzeugen.

Elektromobilität

Warum wir die Elektromobilität brauchen und welche Rolle in der Mobilität von heute und morgen die Plug-in-Hybridantriebe spielen. Antworten darauf und noch viel mehr Informationen rund ums Elektroauto und die Elektrifizierung erhalten Sie hier.

Windenergie

ZF Wind Power steht für höchste Qualität zu wettbewerbsfähigen Preisen und Kundennähe auf der ganzen Welt.
Nachhaltig erfolgreiche Partnerschaften

Ein hochinteressantes Projekt ist die Entwicklungspartnerschaft mit dem schwedischen OEM Polestar, um das weltweit erste vollständig klimaneutrale Fahrzeug herzustellen. Dieses Automobil soll im Jahr 2030 die Serienreife erreichen und von der Rohmaterialherstellung über die Produktion bis hin zum Ende seiner Nutzungsdauer einen CO2-Fußabdruck von Null hinterlassen. Bei diesem Projekt geht es also darum, Emissionen über den gesamten Fahrzeuglebenszyklus zu vermeiden und dies ohne Kompensationsmaßnahmen. ZF ist der erste führende Zulieferkonzern der Automobilindustrie, der sich am „Polestar 0 Project“ beteiligt.

Polestar 0 Project
Nachhaltiges Zusammenarbeiten mit Lieferanten

Für die Beschaffung notwendiger Materialien unterhält ZF ein globales Netzwerk mit rund 60.000 Lieferanten – von kleinen Familienbetrieben bis hin zu großen Konzernen. ZF ist entschlossen, seine nachhaltigkeitsbezogenen Aktivitäten innerhalb seiner Lieferantenbasis zu stärken.
So entwickelt und implementiert ein Team für Supply Chain Nachhaltigkeit kontinuierlich die Dekarbonisierungsroadmap, die mit dem Ziel des Konzerns 2040 im Einklang steht.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurden auf dem digitalen Global Supplier Summit im November 2021 allgemeine Erwartungen zur CO2-Reduktion mit dem Fokus auf Nachhaltigkeitsthemen kommuniziert. Bis Ende 2021 wurden auch einzelne Informationsschreiben an jeden Lieferanten verschickt. ZF setzte auch die ZF-Dekarbonisierungsdialoge fort. Ziel dieses Formats ist der Austausch von Informationen und Wissen über die Anwendung von Strategien, Methoden und technologischen Möglichkeiten. Die Dekarbonisierungsdialoge sind Ausgangspunkt für verschiedene Kampagnen und konkrete Projekte.

Als weitere Maßnahme zur Förderung der Dekarbonisierung wurden Mindestanforderungen an die Nachhaltigkeit in Neubeschaffungen definiert, die Themen wie Sekundärrohstoffanteil und Nutzung von Ökostrom angehen. Ab August 2022 gehören diese über die Angebotsbedingungen zu jedem neuen Sourcing im Produktionsmaterialsumfeld.

Handeln für Klima und Natur

Geschäftsbericht 2023: Nachhaltigkeit

Daten und Fakten zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie im aktuellen Geschäftsbericht. Der Nachhaltigkeitsbericht ist Teil des ZF-Geschäftsberichts.

Der Nachhaltigkeitsbericht wurde in Anlehnung an die GRI-Standards gem. der Option „Kern“ sowie die TCFD-Standards erstellt.