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Klimaneutrales Fabrik von ZF in Klasterec Klimaneutrales Fabrik von ZF in Klasterec

Saubere Fabrik der Zukunft – schon heute

Ansteigende Treibhausgasemissionen erfordern entschlossenes Handeln. Bis zum Jahr 2040 werden deshalb alle ZF-Werke weltweit klimaneutral sein. Gerade gelang diese Transformation einer bestehenden Fabrik im tschechischen Klášterec.

Autor: Frank Thoma, 2024-02-29

Es ist ein Trauerspiel. Wie das im November 2023 veröffentlichte „Greenhouse Gas Bulletin“ der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mitteilt, erreichte die Menge an wärmespeichernden Treibhausgasen in der Atmosphäre im Jahr 2022 wieder einen neuen Rekordwert. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht, so der Report. Die weltweit gemittelten Konzentrationen von Kohlendioxid (CO2), dem wichtigsten Treibhausgas, lagen im Jahr 2022 erstmals ganze 50 Prozent über dem Wert in der vorindustriellen Zeit. Im Jahr 2023 seien sie weiter angestiegen, sagt WMO-Generalsekretär Professor Petteri Taalas. „Trotz jahrzehntelanger Warnungen der wissenschaftlichen Gemeinschaft, Tausenden von Seiten mit Berichten und Dutzenden von Klimakonferenzen, bewegen wir uns immer noch in die falsche Richtung“, warnt der Wissenschaftler und ergänzt: „Wir müssen dringend den Verbrauch fossiler Brennstoffe reduzieren.“

CO2-Anstieg: Höchste Zeit zu handeln

Schließlich trägt die Verbrennung von Öl, Kohle und Gas zum Erzeugen von Strom und Wärme am stärksten zur Erderwärmung bei. Anfang Dezember 2023 berichteten die Wissenschaftler des Global Carbon Projects, dass die Kohlendioxid-Emissionen durch den Einsatz fossiler Brennstoffe im Jahr 2023 weltweit die unvorstellbar große Menge von 36,8 Milliarden Tonnen erreichen werden; ein Plus von 1,1 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Schaffen es die Menschen nicht, diese Entwicklung rasch umzukehren, rücken die Klimaziele des Pariser Abkommens in unerreichbare Ferne – mit katastrophalen Folgen.
Um diese bedrohliche Entwicklung zu stoppen, arbeitet auch ZF an seinem Beitrag zum Klimaschutz. Weltweit. Bis zum Jahr 2040 wird das Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette klimaneutral sein. Dabei setzt der Technologiekonzern auf nachhaltig erzeugte Energie für seine Werke an allen Standorten, auf eine steigende Energieeffizienz der Prozesse, auf die Elektrifizierung eines großen Teils seiner Produkte und auf den Einsatz recycelter Materialien. Eine Herkulesaufgabe. „Das E-Mobility-Werk im tschechischen Klášterec erfüllt schon heute den Anspruch des Konzerns, vom Jahr 2025 an nur noch Ökostrom einzusetzen“, sagt Dhana Kad, Head of Sustainability in der ZF-Division Electrified Powertrain Technology.

Erfolgreicher Umbau zum klimaneutralen Werk

Im Werk Klášterec entstehen Produkte für die Elektromobilität. Nach sorgfältiger Vorbereitung gelang die Transformation in eine klimaneutral arbeitende Fabrik in weniger als eineinhalb Jahren. Ein bewährter Ansatzpunkt bei den technischen Maßnahmen war die Versorgung des Werks mit selbst produziertem Solarstrom. Diesen erzeugen inzwischen 3400 Solarmodule auf den Dächern sowie auf einer Grünfläche neben dem Hallenkomplex. Damit deckt das Werk immerhin 20 Prozent seines jährlichen Strombedarfs ab. Der zugkaufte Strom stammt aus regenerativen Quellen. Ebenfalls ohne fossile Energieträger kommt die Heizungsanlage des Werkes aus. Wärmepumpen ersetzen die bisherige Gasheizung. Im Sommer nutzt das Werk die natürliche Umgebungskälte (Freecooling) zur Klimatisierung der Räume. Diverse Maßnahmen zur verbesserten Wärmeisolierung sowie zur Wärmerückgewinnung runden dieses lokale Klimakonzept mit globalem Vorbildcharakter ab.

Wärmepumpen im ZF-Werk in Klasterec

Wärmepumpen auf dem Dach nutzen die Umgebungsluft als Quelle zum Heizen und Kühlen. Im Gegensatz zu Gasboilern entstehen keine klimaschädlichen Emissionen.

Sustainability@ZF