Was im Motorsport zu Triumphen führt, hilft auch der Elektromobilität im Alltag beim Durchbruch – vor allem in den Segmenten, wo Langstreckentauglichkeit im Lastenheft ganz weit oben steht. Zwar spielt das Gewicht hier keine so große Rolle wie im Motorsport – aber für einen guten Reisezeitdurchschnitt von Hamburg nach München ist nicht nur die Kapazität der Batterien entscheidend, sondern auch, wie schnell sich die Akkus an der Ladestation wieder aufladen lassen. Und hier profitiert ein Oberklassefahrzeug genauso von den gewaltigen Energieströmen, die ein 800-Volt-Bordnetz verarbeiten kann, wie ein Rennwagen, wenn er am Ende einer Geraden aus hoher Drehzahl von mehr als 320 km/h brutal auf weniger als 90 km/h heruntergebremst wird.
Die 800-Volt-Formel im Alltag lautet: „Zehn Minuten für 100 Kilometer Reichweite“, was bei einer Ladeleistung von bis zu 350 Kilowatt möglich ist. Bei einer üblichen Pausenzeit von 20 bis 30 Minuten fließt genug Energie für die nächsten 300 Kilometer in die Antriebsbatterie. Ein Kraftakt, der mit einem 400-Volt-Bordnetz nicht zu machen ist. Weil die Verlustleistung quadratisch mit der übertragenen Stromstärke steigt, würden schnell die Standardstecker glühen. Mit 800 Volt ist die elektrische Belastung dagegen halbiert.