Die Mercedes Pagode ist nicht nur ein Auto, sondern eine wahre Designikone. Sie zeichnet sich durch ihr charakteristisches, abgerundetes Design mit einer sanft geschwungenen Linienführung aus. Auch unter dem Namen Mercedes-Benz W113 bekannt, wurde sie erstmals im Jahr 1963 auf der Internationalen Automobilausstellung in Genf enthüllt und hat seitdem eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte geschrieben.
Geschaffen wurde sie von Paul Bracq, einem der wichtigsten Karosseriedesigner der Automobilgeschichte. Der Name "Pagode" leitet sich dabei von der Form des Hardtop-Dachs ab, welches an die Dächer traditioneller asiatischer Pagoden erinnert. Unter der eleganten Karosserie verbirgt sich ein fortschrittliches Technologiepaket und dabei durfte ZF nicht fehlen.
Mit ihrer sanft geschwungenen Linienführung wurde die Pagode zur Designikone.
Serienmäßig war sie mit Stoßdämpfer und Kupplung von ZF (ehemals Fichtel & Sachs) ausgestattet und optional war das 5-Ganggetriebe ZF S5-20 erhältlich. Doch nur wenige Käufer erkannten seinerzeit schon die Vorteile des 5-Ganggetriebes und so gab es im Laufe der Jahrzehnte zunehmend Nachfrage von Besitzern nach einer Neuauflage.
Fast 50 Jahre später hatte ZF nach eingehender Prüfung der Voraussetzungen das S5-20 in einer begrenzten Stückzahl nachgebaut. Viele Kunden, die sich mehr Fahrkomfort und -spaß durch niedrigere Drehzahl und einen ökonomischen Verbrauch gewünscht hatten, haben bestellt. In einer beispiellosen Gemeinschaftsaktion mit dem Mercedes-Benz Classic Center konnte die erforderliche Stückzahl zur Neuauflage schließlich erreicht werden.
Das S5-20 konnte seinerzeit als revolutionär bezeichnet werden, denn im Nachhinein betrachtet, war es hinsichtlich seiner Dimension in der Getriebeentwicklung seiner Zeit rund zehn Jahre voraus. Das Getriebe wurde damals mit zwei Wellen (Haupt- und Vorgelegewelle) in klassischer Bauweise konstruiert. Die Haupt- und Vorgelegewelle waren mit ihrem großen Querschnitt in massiver Ausführung angelegt.
Insgesamt war das S 5-20 wesentlich kleiner als vergleichbare Getriebe zu dieser Zeit und somit eine kompakte und solide Konstruktion auf ziemlich kleinem Bauraum. Die kurze Baulänge erregte damals einiges Aufsehen: über den Abtriebsflansch und die Kardanwelle wurde im Vergleich zu anderen Getrieben viel Leistung an die Räder übertragen. Der Längenausgleich im Abtriebsstrang liegt beim S 5-20 an der Kardanwelle und nicht in Getriebebaukomponenten.
Das Getriebe zeichnet sich zudem durch sein stabiles Graugussgehäuse aus.
Für die Baureihe W113 von ZF extra nachgefertigt: Das Fünfganggetriebe S5-20.
Die Zahnräder haben einen soliden Grundquerschnitt und die Nadellager weisen einen großen Durchmesser auf. In der damaligen Zeit sind auch einheitliche Lagerungen an Antriebs- und Abtriebsseite nicht immer üblich gewesen. Das Einsetzen identischer Synchronringe reduziert zusätzlich die Teilevielfalt im S5-20.
Doch nicht nur Pagoden konnten mit dem Nachbau des ZF S5-20 umgerüstet werden, auch für Mercedes-Benz 300 SE, SEb und SEL war das Getriebe für den Umbau geeignet. Durch den Nachbau konnte auch die Ersatzteilversorgung sichergestellt werden, denn ZF hält die wichtigsten Verschleiß- und Ersatzteile bereit, die in Form von Reparatur-Kits mit jeweils Synchron-, Lager- und Dichtungssätzen angeboten werden.
Technisch wegweisend war die Pagode als eines der ersten Serienfahrzeuge mit einer Sicherheitskarosserie ausgestattet, um die Insassen bei Unfällen besser zu schützen.
Unter der Haube bot sie eine breite Palette von leistungsstarken Motoren, angefangen vom 2,3-Liter-Sechszylinder des 230 SL bis hin zum kraftvollen 2,8-Liter-Motor mit einer Leistung von bis zu 170 PS. Diese Motoren und nicht zuletzt die optional erhältlichen ZF S5-20-Getriebe lieferten beeindruckende Fahrleistungen und ermöglichten es der Pagode, sich sowohl auf kurvigen Landstraßen wie auch auf Autobahnen souverän zu bewegen.
Immer ein Hingucker: Mercedes-Benz Pagode.
Darüber hinaus verfügte die Pagode über eine Vielzahl von Innovationen, wie zum Beispiel eine Sicherheitslenksäule, eine verbesserte Bremsanlage durch das erste Zwei-Kreis-Bremssystem von Mercedes und eine großzügige, luxuriöse Innenausstattung. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Pagode war ihr herausragendes Klappdachsystem. Mit nur wenigen Handgriffen konnte das Hardtop abgenommen und durch ein Verdeck ersetzt werden, wodurch die Pagode zu einem stilvollen Cabriolet wurde. Diese Flexibilität machte die Pagode zu einem idealen Fahrzeug für alle Jahreszeiten und unterstrich ihre Vielseitigkeit.
Die Beliebtheit der Mercedes Pagode ist bis heute ungebrochen. Sie wurde in Filmen und Musikvideos verewigt und bleibt ein Statussymbol für Stil und Klasse.
Happy Birthday Du Schöne!