Speed im Rennen, Speed bei der Entwicklung
Speed im Rennen, Speed bei der Entwicklung
„Die Idee ist völlig verrückt”, dachte sich Ralf Boss, Direktor Sonderfahrzeugsysteme bei ZF, als der Hybrid-Antriebsstrang für die Dakar zum ersten Mal diskutiert wurde. Einen unterstützenden elektrischen Motor in einem Rallyefahrzeug verbauen, noch dazu in einem 1000-PS Offroad-Monstrum mit Allradantrieb? Und damit dann durch die Wüste?
„Allerdings hatten wir eine ähnlich verrückte Idee – ein schweres automatisches Lastschaltgetriebe – schon vor sechs Jahren erfolgreich für MKR Technology umgesetzt. Auch deswegen wollten wir uns auf die Herausforderung einlassen.”
Ein weiterer Grund: Das ZF-Team war neugierig, wie sich die notwendigen Komponenten im Härteeinsatz verhalten und mit welcher Leistung sie dabei auf Dauer performen können.
„Grundsätzlich vertrauen wir unserer Technik”, so Boss weiter. „Bei der Konstruktion war der größte Knackpunkt, welche Komponenten wir nehmen und wie wir sie am besten kombinieren. Sportlich hingegen war der gesteckte Zeitrahmen.”
Nur rund sechs Monate blieben bis zur Dakar. Im Rennsport geht eben alles sehr viel schneller als in der normalen Serienentwicklung. Man warb daher schon früh innerhalb von ZF um Unterstützung. „Wir haben den Zeitplan vor allem deshalb so gut einhalten können, weil wir über die Grenzen von Divisionen, Geschäftsbereichen und Organisationen hinweg Hand in Hand arbeiteten“, sagt Boss.