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Deutscher Nachhaltigkeitspreis Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Ausgezeichnet nachhaltig mit Tradition

Trommelwirbel, Tusch! ZF erhält in der Kategorie Automobilindustrie den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2023 vor allem für seine inzwischen langjährigen Remanufacturing-Aktivitäten in Bielefeld.

Autor: Frank Thoma, 2023-12-15

Es scheint so gut wie kein Thema zu geben, zu dem Wikipedia nicht einen Eintrag bereithält. Auch zu Umweltpreisen. Unter „List of environmental awards“ gibt die beliebte Online-Enzyklopädie einen Überblick über die wichtigen Nachhaltigkeitsauszeichnungen weltweit. Auf Position 69 der nach Weltregionen geordneten Listen steht der „National German Sustainability Award“, eigentlich „Deutscher Nachhaltigkeitspreis (DNP)“. Gerade fand dessen Verleihung zum 16. Mal in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf statt. In der Kategorie „Automobilindustrie“ kürten die 140 DNP-Jurorinnen und -Juroren für Unternehmen im Jahr 2023 die ZF Friedrichshafen AG mit ihrem Remanufacturing-Werk Bielefeld zum Sieger.

Ausschlaggebend für den Sieg waren die Aktivitäten, mit denen ZF die Transformation innerhalb der Automobilbranche vorantreibt. „Ein effizientes System der Kreislaufwirtschaft zu fördern, ist ein wesentlicher Hebel, um unser selbstgestecktes Ziel zu erreichen: die vollständige Klimaneutralität bis 2040“, sagt Dr. Michael Karrer.

„Ein effizientes System der Kreislaufwirtschaft zu fördern, ist ein wesentlicher Hebel, um unser selbstgestecktes Ziel zu erreichen: die vollständige Klimaneutralität bis 2040."
Dr. Michael Karrer, verantwortlich für Nachhaltigkeit bei ZF.

Er ist bei ZF verantwortlich für Nachhaltigkeit, Umweltmanagement und Arbeitssicherheit. Dazu ist der Technologiekonzern dabei, seine CO2-Emissionen zu reduzieren und den Anteil von Strom aus erneuerbaren Quellen zu erhöhen. Einen Beitrag zu weniger Emissionen im Straßenverkehr und zu mehr Nachhaltigkeit leisten auch die ZF-Produkte für die Elektromobilität; zur sauberen Energiegewinnung tragen weltweit ZF-Getriebe in Windkraftanlagen bei.

Mehr Nachhaltigkeit durch verstärktes Recycling

Auch setzt der Konzern zunehmend recycelte Materialien in seinen Produkten ein. Dies schont Ressourcen. So bestehen etwa die meisten Getriebegehäuse aus recyceltem Aluminium. Die längere Nutzungsphase durch Recycling spart Primärmaterialien ein. In seinen 25 Remanufacturing-Werken weltweit bereitet ZF gebrauchte Teile im industriellen Maßstab für ein „zweites Leben“ auf. Am Standort Bielefeld geschieht dies bereits seit 1963.

Freut sich über den “German Sustainability Award 2024” in der Kategorie Automotive: Werkleiter Jörg Witthöft.

Freut sich über den “German Sustainability Award 2024” in der Kategorie Automotive: Werkleiter Jörg Witthöft.

Hier bearbeiten etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich zwischen 40 und 50 Tonnen an Altteilen. Durch Aufarbeiten entstehen Komponenten für den Antriebsstrang von Autos: Kupplungsdruckplatten, Kupplungsscheiben, Ausrücksysteme, Zweimassenschwungräder und Drehmomentwandler. Im Vergleich zu einem Neuteil sparen die aufgearbeiteten, qualitativ absolut gleichwertigen Produkte mehr als 90 Prozent an Material und Energie ein. Die CO2-Ersparnis liegt bei mehr als 80 Prozent. Bereits heute sind etwa 95 Prozent der Produktpalette nach dem „Cradle-to-Cradle“-Standard für konsequente Kreislaufwirtschaft zertifiziert. Zudem verwendet das Werk in Bielefeld seit dem Jahr 2018 nur noch Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Am Standort Bielefeld steht die industrielle Wiederaufarbeitung im Mittelpunkt. Hier werden die einzelnen Komponenten einer Kupplung nach der Wiederaufarbeitung wieder zusammengesetzt.

Am Standort Bielefeld steht die industrielle Wiederaufarbeitung im Mittelpunkt. Hier werden die einzelnen Komponenten einer Kupplung nach der Wiederaufarbeitung wieder zusammengesetzt.

Über den Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Seit dem Jahr 2008 verleiht die „Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis“ die gleichnamige Auszeichnung in unterschiedlichen Kategorien. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bundesumweltministerium, der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sowie mit weiteren Partnern. Die Stiftung prämiert unter anderem Unternehmen, die besonders erfolgreich den ökologischen sowie sozialen Herausforderungen begegnen und damit Nachhaltigkeit als wirtschaftliche Chance nutzen. Der Preis ist der größte seiner Art in Europa

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