Fahrzeugherstellern macht es ZF so einfach wie möglich, zu dieser Technologie zu wechseln. „Wir haben SbW als skalierbares und modulares System entwickelt. Damit erfüllt es die Anforderungen verschiedener Märkte und Kunden. Insbesondere zählt das bei der Integration in bestehende und zukünftige Fahrzeugarchitekturen“, sagt Bitzer. In Zukunft ist sogar denkbar, dass nur ein zentraler Hochleistungsrechner das SbW-System konzertiert mit allen anderen Fahrdynamik-Funktionen steuert. Wie das aussehen wird, zeigt ZF bereits mit seiner Software-Plattform cubiX und dem
Chassis 2.0-Konzept. Rein über die Software definiert Steer-by-Wire auch die Lenkcharakteristik perfekt für eine Marke oder ein bestimmtes Modell. Die Mechanik kann unverändert bleiben. Und für Rechtslenker-Varianten – zum Beispiel für Großbritannien, Australien, Japan, Indien und Südafrika – braucht lenkungstechnisch lediglich der Lenkradaktuator die Cockpitseite zu wechseln.
Seitens der passiven Sicherheit bewegt SbW mehreres. Der Wegfall einiger mechanischer Lenkungsbauteile bedeutet erstens, dass es weniger Komponenten gibt, die Insassen bei einem Unfall eventuell gefährlich werden können. Und zweitens eröffnet es neue Optionen für künftige Einbaupositionen des Fahrerairbags. Natürlich bedeutet Sicherheit auch die reibungslose Funktion im Betrieb. Deshalb verfügt das Steer-by-Wire von ZF über alle erforderlichen Rückfallebenen und Sicherheitskonzepte. „Die Einhaltung sämtlicher Automotive-Standards und auch das Thema Cybersecurity haben für uns höchste Priorität“, betont Bitzer.
Wie die Autos kommender Generationen funktioniert also auch die Lenkungsinnovation elektrisch, intelligent, softwaredefiniert und vernetzt. Das macht Steer-by-Wire zu einem wegweisenden Systembaustein der Mobilität von morgen. Und zu einem, der die Chancen der Branchentransformation ergreift.