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Agil in jeder Situation – Aktive Hinterachslenkung AKC

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Komfort, Platz, Sicherheit, aber auch viel Fahrspaß – das alles bringen große, moderne Fahrzeuge mit. Aber wie sieht es mit der Agilität aus?
Lars Weitbrecht,
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Lars Weitbrecht kommt ursprünglich aus der Musik- und Gamingbranche, hält aber neben Gamepad und Gitarre auch gerne Stift und Lenkrad in der Hand.
Sehr gut, wenn die aktive Hinterachslenkung AKC mit dabei ist. Das ZF-System lässt selbst SUVs und Pickups so agil manövrieren wie einen Kompaktwagen. AKC reduziert das Wanken solcher Fahrzeuge und ermöglicht komfortables Fahren sowie stabilere Anhängerfahrten.

So manches Fahrzeug erreicht inzwischen geradezu majestätische Dimensionen. So genannte Pickups sind insbesondere in den USA aufgrund ihrer schier endlosen Vielseitigkeit und der großen Reichweite extrem beliebt: Knapp sechs Meter lang, über zwei Meter breit und fast genauso hoch bringen sie es mit Insassen auf ein Gewicht von um die drei Tonnen. Majestätisch eben!
Solche „Schwergewichte“ stehen derzeit auf unseren Teststrecken in Deutschland und den USA. Mit angereist dazu ist auch eine Handvoll ZF-Entwickler. Das Ziel: Der Truck soll in einem kleinen, anspruchsvollen Parkour rangieren und dann, scharf links nach einer Pylone in eine „handelsübliche“ Parklücke einparken. Nie und nimmer kriegt man dieses Fahrzeug auf Anhieb da reingelenkt, denkt man. Doch: Falsch gedacht! Wendig wie ein Go-Kart manövriert sich der Offroad-Titan auf den freien Platz – und das auf Anhieb, ohne nachjustieren.

Möglich wird dies, weil bei ihm auch die Hinterräder das Lenkmanöver unterstützen können,und zwar in diesem Fall gegensinnig zu den Vorderrädern. Auf diese Weise wird der Lenkradius deutlich kleiner. Die Technik, die das bewirkt, ist die aktive Hinterachslenkung AKC von ZF, deren zweite Generation das Unternehmen jüngst vorstellte. Die zweite Generation ermöglicht einen Drehwinkel der Hinterräder von bis zu zwölf Grad; noch einmal deutlich mehr, als die sechs Grad, die bereits mit der ersten Version verfügbar waren. Mit dieser Technologie werden selbst die längsten Limousinen so agil wie Kompaktwagen. Das steigert den Fahrspaß, bringt aber auch Sicherheits- und Komfortvorteile; insbesondere im sehr engen städtischen Raum.
Die zweite Generation der AKC erreicht bis zu zwölf Grad Lenkeinschlag am Heck.

Active Kinematics Control (AKC): Das Agilitäts-Ass für Pkw

Active Kinematics Control (AKC): Das Agilitäts-Ass für Pkw

„Die Pkw werden immer größer und schwerer“, kommentiert Ingo Hermansa, Leiter der Produktlinie Mechatronische Fahrwerkaktuatoren, am Rande des Testgeländes. Neueste Technologien und Gesetze lassen die Dimensionen von Fahrzeugen wachsen. Bei reinen batterie-elektrischen Fahrzeugen kommt noch ein langer Radstand hinzu, um Platz für die Batterien zu schaffen.
„Das mag zu mehr Komfort, Sicherheit und Nachhaltigkeit führen, geht aber zu Lasten der Wendigkeit“, so Hermansa weiter. Besonders deutlich zeigt sich das im städtischen Umfeld. „An einer engen Kreuzung oder im Parkhaus kann das schon etwas spannend werden.“ Unser AKC wirkt dem entgegen. In der zweiten Generationen können die auf der Hinterachse verbauten Aktuatoren die Hinterräder um bis zu 10 Grad einschlagen lassen. Mit diesem Agilitäts-Ass besitzen selbst Crossover oder SUV den Wendekreis eines Kompaktwagens.
Auch auf der Bundesstraße oder Autobahn bietet das AKC Vorteile. Denn wenn die Hinterräder mitlenken, wird das Fahrzeug spürbar stabiler, insbesondere bei Ausweich- oder Spurwechselmanövern.

„Die Vorteile von AKC werden besonders offensichtlich, wenn wir Tests mit einem Anhänger durchführen – am besten auf unebener Fahrbahn“, erklärt Hermansa. Wer so einen Trip schon einmal absolviert hat, weiß, welche unerwünschte Eigendynamik aus der Kombination von Geschwindigkeit und Trägheit entsteht. Unser AKC kann diese Kräfte ausgleichen – adieu wankendes Tandem, hallo sanfte Ausfahrt.

Beim Sicherheitsaspekt darf eines natürlich nicht unterschlagen werden: Auch den Bremsweg kann unser AKC deutlich verkürzen – gerade dort, wo der Straßenbelag nur flickenhaft erneuert wurde. AKC trägt zu einem größeren und konsistenteren Kontakt zwischen Reifen und Straße bei und erhöht damit die Sicherheit. Bei schneller Fahrt sind Richtungswechsel dynamischer und reibungsloser möglich. Fahrer und Passagiere spüren deutlich weniger Einfluss.

Wer’s wendig will, wählt AKC

Wer’s wendig will, wählt AKC

Die Nachfrage zeigt, dass ZF mit dem AKC den richtigen Weg eingeschlagen hat. Derzeit sind weltweit schon 1,3 Millionen Fahrzeuge mit unserem AKC ausgestattet. In unserem Werk Lebring in Österreich wurde extra eine fünfte Montagelinie eröffnet. Und zu unseren Kunden zählen namhafte Automobilmarken aus aller Welt. „Bis zum Ende des Jahres 2023 werden mehr als 1,7 Millionen Fahrzeuge mit AKC fahren“, ist sich Hermansa sicher.
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Fahrzeuge hat ZF insgesamt bis Jahresende 2023 mit AKC ausgerüstet.

Active Kinematics Control (AKC)

AKC kommt in zwei Varianten zum Einsatz, je nach Anforderung und verfügbarem Bauraum: als Zentral- und Dualsteller-System.

Der Zentralsteller (auch Einzelsteller genannt) ist mittig in der Achse verbaut und lenkt über Spurlenker beide Räder. Beim Dualstellerprinzip wird jedes Rad individuell von einem separaten Stellaktuator gelenkt.

Zentralsteller

Mehr über das AKC

Die Lenkung der Hinterachse bringt Vorteile - in jeder Fahrsituation. Verbesserte Wendigkeit in urbaner Umgebung, höhere Stabilität wenn es drauf ankommt. In Verbindung mit der Stabilitätsregelung des Fahrzeugs verkürzt AKC sogar den Bremsweg und verbessert die Anhängerstabilität schwerer Gespanne.

Dualsteller