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Doppeldecker-Zeichnung Doppeldecker-Zeichnung

London: Eine Bus-Legende wird elektrisch

Mit 37 neuen Doppeldeckerbussen, angetrieben von der ZF-Elektroportalachse AxTrax AVE, kommt die Stadt London ihrem Ziel einer abgasfreien Busflotte ein Stück näher.

Er gehörte zu London wie Big Ben und der Buckingham Palace: der AEC Routemaster. Ab Mitte der 1950er Jahre prägte der rote doppelstöckige Bus für ein halbes Jahrhundert das Londoner Stadtbild und das Bild der britischen Metropole in der Welt. Zwar gab es im Jahr 2012 unter dem damaligen Bürgermeister Boris Johnson mit dem „New Bus for London“ einen dieselelektrischen Nachfolger, doch stoppte der neue Londoner Bürgermeister Sadiq Khan bereits im Jahr 2016 diesen Doppeldecker. Zu wenig effizient befand der neue Mann im Rathaus.

Metropolen wie London stehen vor gewaltigen Herausforderungen

Wie alle Bürgermeister gerade von Metropolen, stand Khan gleich mehrfach unter großem Druck: Gerade Londons Zentrum droht der Stillstand im Dauerstau durch den Individualverkehr, die Emissionen steigen und die Gesundheit sowie die Lebensqualität der Menschen sinken. Dazu kommen immer rigidere Umweltschutzanforderungen des Gesetzgebers. Ein neues, zukunftsträchtiges Verkehrskonzept musste her. Khan präsentierte es im Jahr 2018. Es trägt den einfachen Namen „Mayor’s Transport Strategy“. Es beschreibt die Strategie, mit der der Bürgermeister den gesamten Lieferverkehr, den Individualverkehr und den öffentlichen Personennahverkehr Londons schrittweise umbauen möchte. Ziel ist, London mobil, gesund und lebenswert zu erhalten. Dies ist wichtig, weil die Einwohnerzahl der Stadt von heute 8,7 Millionen im Jahr 2041 auf geschätzte 10,8 Millionen ansteigen soll.

Eine zentrale Rolle in diesem Zukunftsplan mit regelmäßigen Zwischenprüfungen spielt der Personentransport in Bussen. Koordiniert von der städtischen Behörde „Transport for London“ (TfL) betreiben vor allem Privatunternehmen den öffentlichen Busverkehr in der Hauptstadt. Dabei bedient heute eine Flotte von 9300 Bussen ein Netz mit 675 Routen. Täglich unternehmen die Fahrgäste in London knapp 27 Millionen „trips“. Der Pauschalpreis für ein Einzelfahrt liegt bei günstigen 1,5 britischen Pfund, egal, ob die Reise nur eine Haltestelle lang dauert oder von einem Ende der Stadt an das Andere führt. Günstige Tickets und die im Jahr 2016 für vier Jahre eingefrorenen Fahrpreise für Busse und Bahnen allein genügen jedoch nicht, um die Verkehrswende zu beschleunigen.

Optare London

Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs: lokal emissionsfreie Busse

Mindestens ebenso wichtig ist der Einsatz emissionsarmer und emissionsfreier Busse. In einem mehrstufigen Plan will Bürgermeister Sadiq Khan erreichen, dass spätestens bis zum Jahr 2037 im gesamten TfL-Gebiet von den öffentlichen Bussen keine Emissionen mehr ausgehen. Khan baut dabei auf Wasserstoffbusse und auf batterieelektrische Busse. Bei der Einführung neuer Doppeldeckerbusse mit E-Antrieb im Herbst letzten Jahres sagte Gareth Powell: „Es ist die neueste umweltfreundliche Technik, wie der Einsatz von elektrischen Doppeldeckern, die dazu beitragen wird, die Krise um die Luftqualität zu bewältigen. Diese neuen Busse sind ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer vollständig emissionsfreien Flotte.“ Powell ist Geschäftsführer für den oberirdischen Verkehr bei Transport for London.

„Die wiederholten Aufträge aus London zeigen, dass wir unserem Kunden Optare mit AxTrax AVE eine Technologie bieten, die auch den höchsten Ansprüchen an einen sauberen und attraktiven Nahverkehr gewachsen ist.“
Andreas Moser, Leiter der ZF-Division Nutzfahrzeugtechnik

Londons E-Busflotte wächst mit der Elektroportalachse von ZF

Derzeit sind in London mehr als 200 E-Busse unterwegs – die größte Flotte Europas. Gerade erst hat der Londoner Flottenbetreiber Tower Transit beim englischen Fahrzeughersteller Optare 37 doppelstöckige Elektrobusse vom Typ „Metrodecker EV“ geordert. Als Antrieb dient die Elektroportalachse AxTrax AVE von ZF, die in mehr als 2200 E-Bussen weltweit im Einsatz ist. Dabei harmoniert die kompakte E-Achse mit ihren beiden jeweils 125 Kilowatt leistenden Radnabenmotoren bei der Energieversorgung sowohl mit Batterie und Oberleitung als auch mit Brennstoffzelle und Hybridlösungen.

Bereits seit vergangenem Sommer fahren beim Londoner Flottenbetreiber Metroline 31 Metrodecker EV mit der AxTrax AVE. Inzwischen ist dieser Bus nicht nur mit batterieelektrischem Antrieb erhältlich, sondern auch mit Brennstoffzelle. „In der Londoner Innenstadt gilt eine der strengsten Emissionsvorschriften weltweit. Die wiederholten Aufträge aus der Metropole zeigen, dass wir unserem Kunden Optare mit AxTrax AVE eine Technologie bieten, die auch den höchsten Ansprüchen an einen sauberen und attraktiven Nahverkehr gewachsen ist“, sagt Andreas Moser, Leiter der Division Nutzfahrzeugtechnik.

AxTrax Ave

Die elektrische Antriebsachse AxTrax AVE von ZF