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Im Mittelpunkt: der Mensch

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Als nachhaltig handelndes Unternehmen fühlt sich ZF als Corporate Citizen seit vielen Jahren verpflichtet, der Gesellschaft etwas zurückzugeben – und hier vor allem den Schwächsten. Lesen Sie drei Beispiele aus jüngster Zeit.
Frank Thoma,
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Frank Thoma arbeitet seit dem Jahr 2011 als Corporate Editor bei ZF. Der Diplom-Journalist plant, produziert und redigiert Beiträge für alle internen und externen Medien des Konzerns.
Gerade während der Corona-Pandemie bestand die Gefahr, bei all den Sorgen um die eigene Gesundheit und Zukunft das Leid in weiter entfernten Regionen der Welt aus dem Blick zu verlieren. Nicht so bei ZF. Bereits seit dem Jahr 2005 unterstützen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die Unternehmensleitung weltweit Hilfsprojekte über den eigens dafür gegründeten Verein „ZF hilft.“. Auf diese Weise hat „ZF hilft.“ bis heute 12 Millionen Euro für Hilfsprojekte bereitgestellt. Der Verein engagiert sich jedoch nicht nur in längerfristig laufenden Projekten, sondern bei Bedarf auch kurzfristig. Jüngstes Beispiel dafür ist eine Corona-Soforthilfe für Indien.

100.000 Euro als Corona-Soforthilfe für Indien

Seit Ende April 2021 berichteten indische Kollegen von ZF sowie die Medien von der Corona-bedingten humanitären Katastrophe in Indien. Fernsehbilder zeigten Schlangen von Privatwagen und Krankenwagen mit Covid-Patienten, die vor überfüllten Kliniken warteten. Dazu kamen Hilferufe nach medizinischem Sauerstoff, Beatmungsgeräten und selbst nach einfachen Dingen des täglichen Bedarfs für Patienten und deren Angehörige. Um das Leid etwas zu lindern, entschloss sich „ZF hilft.“, 100.000 Euro als Sofortmaßnahme bereitzustellen. Dazu Sabine Jaskula, Personalvorstand bei ZF: „Wir haben Grund zur Hoffnung, aber wir haben noch einen langen Weg vor uns – insbesondere in Ländern wie Indien, die immens leiden. Hier bieten wir auch Impfungen an, Transportleistungen sowie Behandlung und psychologische Betreuung.“
Den Einsatz des Geldes überwacht „Help e. V.“ in Hyderabad, ein langjähriger Projektpartner von „ZF hilft.“. Damit die Spendengelder bei den Bedürftigen garantiert ankommen, arbeitet „ZF hilft.“ immer mit seriösen Partnern vor Ort zusammen. „Help“ ist in der Lage, die Menschen vor Ort sehr schnell mit dem dringend Benötigten zu versorgen: etwa mit Hygieneartikeln, Corona-Tests, Masken, Medikamenten und mit Sauerstoff. Bedarf besteht jedoch auch an Nahrung, Kochern oder Zeltplanen. Überlebensnotwendig ist diese Hilfe vor allem für die Ärmsten im Land – Slum-Bewohner, alleinerziehende Mütter und natürlich alle akut Erkrankten in den Gemeinde-Kliniken.

Mobilität für Simbabwe. Hilfe zur Selbsthilfe

Wie langfristig so manche Zusammenarbeit in einem Hilfsprojekt ausfallen kann, zeigt das Beispiel „Mobilized Communities“ im südafrikanischen Simbabwe mit der Organisation World Bicycle Relief (WBR). Den ersten Kontakt mit WBR hatte „ZF hilft.“ im Jahr 2015. Anlässlich des 100-jährigen Bestehens von ZF entstand damals die Jubiläumsaktion „100 Jahre, 100 Schulen“ – ein Bildungsprojekt. Mitarbeiter und Unternehmen spendeten insgesamt 2,4 Millionen Euro. Dieses Geld floss mehrheitlich in unterschiedlichen Teilen der Welt in den Bau neuer Schulen und in die Ausbildung von Lehrern. 675.000 Euro der Summe gingen an World Bicycle Relief. WBR produzierte stabile Fahrräder, um sie Schülern in Afrika zu überlassen. Jungen und Mädchen konnten damit ihre oftmals viele Kilometer langen Schulwege leichter zurücklegen oder überhaupt erst eine Schule besuchen.

Eine Region wird ganzheitlich mobil

Eine Region wird ganzheitlich mobil

Das erfolgreiche Fahrradprojekt für Schüler einfach fortzuführen, kam für die Verantwortlichen bei ZF nicht infrage. Zusammen mit World Bicycle Relief entstand als Weiterentwicklung das Konzept von „Mobilized Communities“, was sich etwa mit „Mobilität für alle“ übersetzen lässt. Ort des Mobilitätsprojekts ist der Distrikt rund um die Stadt Hwange im äußersten Nordwesten Simbabwes. Hier leben die Menschen in weit verstreuten Weilern. Nach einer Bedarfsanalyse vor Ort mit den Betroffenen sah der Plan vor, nicht nur Schüler mit Fahrrädern auszustatten, sondern beispielsweise auch Gesundheitshelfer, Krankenpfleger, Naturschutz-Ranger, Bauern oder Handwerker. Sie alle können so ihren persönlichen Bewegungsradius erheblich erweitern. Die besonders robusten Fahrräder mit einer Tragkraft von 100 Kilogramm sind aber auch gleichzeitig Transportmittel für Waren zu den Märkten der Gegend. Lokale Komitees sorgen in Selbstverwaltung für den bestimmungsgemäßen Einsatz der Fahrräder. Von WBR vor Ort eigens geschulte Mechaniker bauen die angelieferten Fahrräder zusammen und halten die Flotte anschließend in Schuss.
575000 US-Dollar
übernimmt „ZF hilft.“ von der Gesamtsumme in Höhe von 900.000 US-Dollar im Projekt „Mobilized Communities“ in Simbabwe. Davon werden 1.600 Fahrräder angeschafft.

„Mobilized Communities“ von World Bicycle Relief sieht vor, insgesamt 1.600 Fahrräder unter den anspruchsberechtigten Männern, Frauen und Kindern in der Region um Hwange zu verteilen. Dabei legt WBR großen Wert darauf, dass mehr als zwei Drittel der Empfänger weiblich sind. Inzwischen sind schon mehr als 800 Fahrräder verteilt. Zum Gesamtprojektbudget in Höhe von 900.000 US-Dollar steuert „ZF hilft.“ in dem auf drei Jahre angelegten Projekt 490.000 Euro bei, etwa 575.000 US-Dollar. „Als Spezialist für nachhaltige Mobilität waren wir begeistert von dem Konzept, wie sich mit vergleichsweise einfacher Mikromobilität ein wichtiger Beitrag für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung einer Region leisten lässt. Dieses Projekt könnte schon bald viele Nachahmer auf der ganzen Welt finden“, sagt Susanne Obert von ZF.

Burkina Faso und Mali: Hilfe auf den unterschiedlichsten Ebenen

Noch umfassender als das Mobilitätsprojekt „Mobilized Communities“ in Simbabwe ist das Hilfsprojekt mit dem sperrigen Namen „Resilienz und Einkommensschaffung in der Sahelzone – 6 Ansätze für nachhaltige Entwicklung“. „ZF hilft.“ sponsert dieses im Juli 2020 inmitten der Corona-Pandemie gestartete Projekt der YOU Stiftung in Burkina Faso und Mali mit 270.000 Euro. Diese beiden westafrikanischen Länder gehören zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.

Um die Lebenssituation der Menschen dauerhaft zu verbessern, verfolgt dieses Projekt einen 6-Punkte-Ansatz. Dazu gehört der Aufbau von nachhaltigen bäuerlichen Kleinbetrieben und des Wissens, diese zu führen. Beides stärkt die Wirtschaftskraft und erhöht damit die Nahrungssicherheit für die Bevölkerung. Ebenfalls Teil des Projektpakets sind Maßnahmen, die Mobilität und Logistik verbessern. Eine weitere Stellschraube zur Zukunftssicherung sind Investitionen in Ausbildung und Umweltschutz. Sportprogramme sorgen gerade bei Jugendlichen für den gesteuerten Aggressionsabbau, fördern den Teamgedanken sowie den Respekt voreinander, erleichtern den kulturellen Austausch und tragen so zu einem friedlichen Zusammenleben unterschiedlicher gesellschaftlicher Gruppen bei. Dieses Hilfsprojekt zeigt, wie vielfältig die Lösungsansätze ausfallen müssen, um eine Chance zu haben, auch komplexe Probleme zu lösen.