Nachhaltig aus Leidenschaft
Für FutureStarterin Sasikala Sam war der Weg früh vorgezeichnet: Sicherheit und Umweltschutz standen schon auf ihrer Agenda, als von Nachhaltigkeit noch kaum jemand sprach. Heute ist sie bei ZF in Indien zuständig für die Bereiche Schutz der Gesundheit, Sicherheit am Arbeitsplatz und Umwelt.
Die Gaskatastrophe im indischen Bhopal im Jahr 1984 veranlasst Sasikala, ihr Leben dem Umweltschutz zu widmen - ein Weg, der zu einem Abschluss in Umwelttechnik und Arbeitssicherheit führte.
Über die Lebensmittelindustrie, einen Pharmakonzern und die Schwerindustrie führte ihre Karriere sie im Jahr 2014 zu ZF Wind Power. „Ich hatte auf Anhieb den Eindruck, dass für ZF die Gesundheit der Beschäftigten und Arbeitsschutz nicht nur in Powerpoint-Präsentationen stattfinden, sondern international gelebte Kernwerte des Unternehmens sind,“ beschreibt sie ihren Eindruck. „Außerdem halte ich den Ausbau der erneuerbaren Energien für ökologisch notwendig und sinnvoll. Mir gefällt es in einem Werk zu arbeiten, das Getriebe für Windkraftanlagen herstellt.“
Auch die „Acting Now“-Initiative von ZF für Nachhaltigkeit findet ihre volle Unterstützung: „Als Beauftragte für Nachhaltigkeit sehe ich meine Aufgabe als FutureStarterin so, dass unser bewusster Umgang mit allen Ressourcen die Voraussetzung dafür ist, überhaupt eine Zukunft zu haben. Es ist wichtig, dass wir als Gesellschaft mehr tun, als von uns verlangt wird. Klimaneutralität bis 2040 und eine Energieversorgung ohne Emissionen bis 2030 sind beispielsweise Klimaschutz-Ziele von ZF, die mir auch persönlich sehr wichtig sind,“ sagt sie.
Flutkatastrophe als Impuls für das ZF Go Green-Team
Kurz nach ihrem Beginn bei ZF war es ein weiteres Ereignis, das in ihr den Impuls auslöste, sich in besonderer Weise zu engagieren. Am 14. November 2015 hatte der Monsunregen in Chennai eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Als eine von 24 Teammitgliedern fasste Sasikala den Entschluss, zu helfen und sammelte für 200 von der Flutkatastrophe betroffene Familien Lebensmittel, Hygieneartikel und Bekleidung.
Das Gefühl, mit dieser Arbeit etwas Gutes getan zu haben, motivierte das Team wenige Monate später, freiwillig weiterhin Hilfe zu spenden. „Wir haben das ZF Go Green-Team gegründet, um einen Beitrag für eine bessere und nachhaltigere Welt und Gesellschaft zu leisten“, sagt Sasikala. „Von Anfang an ging es uns um Projekte für mehr Umweltschutz, Gesundheitsschutz, Arbeitsschutz und Bildung – im Werk sowie außerhalb.“ So arbeitet das Team von inzwischen fast 160 Kollegen beispielsweise mit dem Tamil Nadu Forest Department, der Verkehrspolizei, Bildungseinrichtungen und NGOs in verschiedenen Maßnahmen zusammen.
Auf dem 66 Hektar großen Werksgelände fanden bislang zahlreiche Kampagnen statt. Das Spektrum reicht von Informationen und Maßnahmen zur Einsparung der Energie wie der Umstellung auf LED-Licht über eine optimierte Klimatisierung bis zum Einsatz eines wiederverwendbaren Verpackungssystems statt traditioneller Holzkisten. „Allein diese Maßnahme rettet jährlich mehr als 360 große Bäume und spart 69 Tonnen an Holzabfällen“, erläutert Sasikala. Ebenfalls auf einer Initiative des ZF Go Green-Teams beruht die Einführung eines Prozesses, der dem in der Produktion anfallendem Schleifschlamm das Öl entzieht. Etwa die Hälfte des Öls lässt sich aufbereiten, die andere Hälfte wird in anderen Industrien zur Energieerzeugung genutzt.
"Mini Forest" für 9.200 Bäume und über 40 Vogelarten
Besonders stolz ist Sasikala auf das „Mini Forest Project“. „Wir haben im Jahr 2017 am Rande des Werksgeländes selbst gezogene Baumsetzlinge gepflanzt, um einen nachhaltigen Beitrag zur Aufforstung in dieser wasserarmen Region zu leisten“, erinnert sie sich. Inzwischen ist bereits ein ansehnlicher Mischwald aus mehr als 9.200 Bäume zu sehen. Außerdem hat das Team einen großen Teich für Regenwasser angelegt, aus dem die Bäume während der Trockenzeit bewässert werden. Beides führte dazu, dass heute mehr als 40 Vogelarten auf dem Gelände heimisch sind.
Home Composting ist ein weiteres Projekt, von dem Gesellschaft und Umwelt profitieren, weil der entstehende Kompost für die eigenen Gärten genutzt werden kann und weniger Abfall entsteht. Auch in Sachen Artenschutz engagiert sich das Team: So haben ZF-Mitarbeiter aus Coimbatore und deren Familien bis heute mehr als 5000 Brutkästen aus Holzabfällen für Sperlinge gebaut und verteilt.
Globale Nr. 1 bei Arbeitssicherheit
Aber ihre Arbeit im ZF Go Green-Team ist für Sasikala nur ein Beispiel ihrer ausgeprägten Leidenschaft für Nachhaltigkeit. Als Teil des globalen Teams für den Schutz der Gesundheit, Sicherheit am Arbeitsplatz und Umweltschutz bei ZF ist sie unter den Kollegen besonders wegen ihrer Expertise im im Thema Abfallmanagement gefragt. Und wegen ihrer Erfolge beim Arbeitsschutz: „Wir haben beispielsweise in Indien international die niedrigste Zahl an Arbeitsunfällen aller ZF-Standorte weltweit“, erklärt sie stolz. Ihr Credo: Arbeitssicherheit ist nicht einmal erreicht und manifestiert, sondern muss in ständigen Maßnahmen reaktiviert werden, um beispielsweise gefährliche Routinen gar nicht erst entstehen zu lassen.
Zusätzlich zu ihrem beruflichen Einsatz und dem Engagement im ZF Go Green-Team ist Sasikala in einer lokalen Sonntagsschule aktiv, in der sie Kindern regelmäßig Unterricht in Ethik und den Grundlagen moralischen Handelns gibt. „Denn Handeln“, sagt sie, „ist das, worauf es ankommt. Und das ist auch, was ich an ZF schätze: dass hier in Sachen Nachhaltigkeit das Handeln absolute Priorität hat.“