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Entspannter Umgang mit Hochspannung

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Tags: Elektromobilität
Im Zeitalter der Elektromobilität brauchen Werkstätten ein großes Wissen über den sicheren Umgang mit hohen Strömen im Fahrzeug. ZF vermittelt dieses Know-how weltweit in maßgeschneiderten Seminaren.
Frank Thoma, 11. September 2018
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Frank Thoma arbeitet seit dem Jahr 2011 als Corporate Editor bei ZF. Der Diplom-Journalist plant, produziert und redigiert Beiträge für alle internen und externen Medien des Konzerns.
Kein Zweifel, die Zukunft der Mobilität ist elektrisch. Die stetig wachsende Zahl an Hybridfahrzeugen oder reinen Elektrofahrzeugen auf den Straßen spricht eine deutliche Sprache. Experten rechnen damit, dass spätestens im Jahr 2030 etwa 30 Prozent aller Kraftfahrzeuge rein elektrisch oder zumindest mit einem Hybridantrieb unterwegs sein werden. Für Serviceanbieter und Werkstattbetreiber ist diese Entwicklung eine große Herausforderung. Schließlich müssen sich deren Mitarbeiter verstärkt mit Hochvoltsystemen in der neuen Generation von Fahrzeugen beschäftigen. Dazu zählen auch Mitarbeiter von Hilfsorganisationen wie die Feuerwehr oder von Pannendiensten. Auch sie müssen fit sein für den gefahrlosen Umgang mit verunfallten oder liegengebliebenen elektrifizierten Fahrzeugen. Immerhin treten Spannungen von derzeit bis zu 800 Volt auf.

ZF qualifiziert für den Umgang mit Strom in E-Fahrzeugen

ZF qualifiziert für den Umgang mit Strom in E-Fahrzeugen

Unter anderem für diese Zielgruppen bietet ZF die Ausbildung zum zertifizierten Hochvolt-Experten an – und das schon lange. ZF Aftermarket, die Service-Organisation des Konzerns, hat Hochvolt-Trainings seit dem Jahr 2012 im Seminarprogramm. Entsprechend umfangreich sind Wissen und Erfahrung auf diesem Gebiet. Die Ausbilder von ZF trainieren Zielgruppen weltweit. Wie es dazu kam, erklärt Dr. Ulrich Walz, Standortleiter in Schweinfurt und verantwortlich für „Produkt und Markt“ bei ZF Aftermarket: „Ob autonome Taxis, elektrisch angetriebene Busse oder die Vernetzung unterschiedlicher Verkehrsträger – wir sehen, wohin sich der Markt entwickelt und setzen vorausschauend neue Lösungsansätze für Produkte und Dienstleistungen um.“
Teilnehmer eines Hochvolt-Trainings in China beschäftigen sich mit den unterschiedlichsten Systemen aus einem elektrifizierten Fahrzeug.

Effizient lernen: E-Learning und Präsenzseminar clever verzahnt

Effizient lernen: E-Learning und Präsenzseminar clever verzahnt

Wichtig beim Training zum Hochvolt-Experten ist zum einen, das theoretische Wissen und den fachgerechten Umgang mit Hochvoltsystemen im Auto zu vermitteln; zum anderen muss das Training selbst so effizient wie möglich erfolgen. ZF hat sich deshalb für einen modularen Aufbau entschieden. Es gibt also nicht „das“ Hochvolt-Training, sondern mehrere mögliche Kombinationen von Seminarbausteinen. Auf diese Weise lässt sich das Training schnell an die den unterschiedlichen Wissensstand und die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmer anpassen. Zu dieser Flexibilität bei der Vermittlung des Lehrstoffs kommt noch ein weiterer Vorteil: Das Hochvolt-Seminar folgt dem Blended-Learning-Prinzip. „Blended Learning bedeutet, dass wir für den theoretischen Teil auf insgesamt neun E-Learning-Module setzen, die jeder Teilnehmer ganz entspannt zuhause durcharbeiten kann. Dazu kommt ein mehrtägiger Praxisteil, der entweder bei ZF oder beim Kunden stattfindet. Diese Methode der modernen Wissensvermittlung spart den Teilnehmern Zeit, sorgt für viel Flexibilität und ist deshalb kostengünstig“, sagt Andreas Leibinger, Head of Service Management bei ZF Aftermarket.
12000
Mechaniker weltweit
absolvieren jährlich Schulungen von ZF, darunter die zum Hochvolt-Experten.

So verläuft der Weg zum Hochvolt-Experten

So verläuft der Weg zum Hochvolt-Experten

Der erste Abschnitt des Trainings zum Hochvolt-Experten besteht aus einem Seminarteil, der in sechs E-Learning-Modulen elektrotechnisches Basiswissen vermittelt. Inhalte sind hier unter anderem die Grundlagen der Elektrik, Gefahren des elektrischen Stroms, Wechselstrom und elektrische Maschinen sowie Schaltungs- und Messtechnik. Daran schließt sich ein dreitägiger Praxisteil an. Den Abschluss dieser ersten Lerneinheit bildet eine 30-minütige Online-Prüfung. Der zweite Abschnitt besteht aus einem Seminarteil, der zur Hochvolt-Qualifikation führt. Dessen drei E-Learning-Module münden in den ebenfalls dreitägigen Praxisteil. Dort beschäftigen sich die Seminarbesucher mit Themen wie Leistungskonfektionierung, Fehlersuche am Hochvolt-System, Komponententausch und Freigabemessungen. Eine 60-minütige Prüfung beschließt diesen Teil des Trainings. Das von ZF angebotene Training vermittelt allen Teilnehmern das Wissen und die Sicherheit für den Umgang mit dieser neuen Technologie. Ferner eröffnet es den Zielgruppen neue Geschäftsmöglichkeiten in ihren Werkstätten. „Weil wir beim Hochvolt-Training markenunabhängig schulen, können wir den Kundenkreis für diese Zukunftsdienstleistung noch stark erweitern“, sagt Leibinger.
Praktische Unterweisung des Hochvolt-Trainings direkt am Fahrzeug, hier bei ZF.

Hier finden Sie weitere Informationen zum Schulungsangebot von ZF Aftermarket für Pkw- und Transporterwerkstätten sowie für Lkw-Werkstätten .