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E-Antrieb: Segeltörn mit Zusatzschub

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Frank Thoma, 31. Juli 2020
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Frank Thoma arbeitet seit dem Jahr 2011 als Corporate Editor bei ZF. Der Diplom-Journalist plant, produziert und redigiert Beiträge für alle internen und externen Medien des Konzerns.
Vortrieb und Manövrierhilfe ohne Emissionen: In einem Versuchsschiff testet ZF ein elektrisches Antriebssystem für Segelyachten, das mit dem eigenen Steerable-Pod-Propulsion-System zusammenarbeitet.

Entspannt anlegen, ablegen und auch im engen Hafen sicher manövrieren – das alles ohne Lärm und Abgase. Ein neues elektrisches Antriebssystem von ZF macht‘s möglich, das mit dem Steerable-Pod-Propulsion-System (SPP) kombiniert ist. Dank des E-Antriebs lassen sich damit auch Häfen anlaufen, die aufgrund von Umweltbestimmungen für Segelyachten mit Dieselantrieb gesperrt sind.
Kein Lärm, keine Emissionen: ZF erprobt ein rein elektrisches Antriebssystem seit September 2019 in einem Innovationsschiff auf dem Gardasee.

Bonus: Gesteigerte Manövrierbarkeit

Bonus: Gesteigerte Manövrierbarkeit

Zudem lässt sich die Drehzahl des E-Motors punktgenau regulieren. So wird das Anlegen bei starkem Seitenwind oder einer starken Strömung noch sicherer. Die E-Maschine des Antriebs hat eine Maximalleistung von 125 Kilowatt. Sie ist mit dem lenkbaren Steerable-Pod-Propulsion-System (SPP) von ZF verbunden. Dessen Wendigkeit erhöht sich noch durch die gleichmäßige Steuerung der elektrischen Maschine ohne Kupplung. Bei der Entwicklung des High-End-Induktionsmotors konnten die Ingenieure auf Synergieeffekte innerhalb des Konzerns setzen, sagt Massimiliano Cotterchio, Vertriebsleiter Produktlinie Pleasure Craft: „Wir nutzen die gleiche Plattform und teilweise die gleichen Systemkomponenten, die unser Unternehmen bereits erfolgreich in anderen Anwendungen einsetzt.“
Das Steerable-Pod-Propulsion-System (SPP) erleichtert Skippern auf Segelyachten das An- und Ablegen erheblich.

Erprobung im Innovationsschiff auf dem Gardasee

Erprobung im Innovationsschiff auf dem Gardasee

Seit September 2019 testet ZF dieses elektrische Segelyacht-Konzept bereits unter realen Bedingungen in einem Innovationsschiff auf dem italienischen Gardasee. Dabei ähnelt der Aufbau des Versuchsschiffs dem geplanten Serieneinsatz. Der Prototyp ist mit einem 60 kWh-Lithium-Ionen-Akku ausgestattet. Damit erreicht die Yacht eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von knapp sieben Knoten (13 km/h) bei einer Reichweite von circa 30 Seemeilen (55,5 km). Der Akku mit eigenem Kühlsystem ist im Heck platziert.