Entspannt anlegen, ablegen und auch im engen Hafen sicher manövrieren – das alles ohne Lärm und Abgase. Ein neues elektrisches Antriebssystem von ZF macht‘s möglich, das mit dem Steerable-Pod-Propulsion-System (SPP) kombiniert ist. Dank des E-Antriebs lassen sich damit auch Häfen anlaufen, die aufgrund von Umweltbestimmungen für Segelyachten mit Dieselantrieb gesperrt sind.
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E-Antrieb: Segeltörn mit Zusatzschub
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Bonus: Gesteigerte Manövrierbarkeit
Bonus: Gesteigerte Manövrierbarkeit
Zudem lässt sich die Drehzahl des E-Motors punktgenau regulieren. So wird das Anlegen bei starkem Seitenwind oder einer starken Strömung noch sicherer. Die E-Maschine des Antriebs hat eine Maximalleistung von 125 Kilowatt. Sie ist mit dem lenkbaren Steerable-Pod-Propulsion-System (SPP) von ZF verbunden. Dessen Wendigkeit erhöht sich noch durch die gleichmäßige Steuerung der elektrischen Maschine ohne Kupplung. Bei der Entwicklung des High-End-Induktionsmotors konnten die Ingenieure auf Synergieeffekte innerhalb des Konzerns setzen, sagt Massimiliano Cotterchio, Vertriebsleiter Produktlinie Pleasure Craft: „Wir nutzen die gleiche Plattform und teilweise die gleichen Systemkomponenten, die unser Unternehmen bereits erfolgreich in anderen Anwendungen einsetzt.“
Erprobung im Innovationsschiff auf dem Gardasee
Erprobung im Innovationsschiff auf dem Gardasee
Seit September 2019 testet ZF dieses elektrische Segelyacht-Konzept bereits unter realen Bedingungen in einem Innovationsschiff auf dem italienischen Gardasee. Dabei ähnelt der Aufbau des Versuchsschiffs dem geplanten Serieneinsatz. Der Prototyp ist mit einem 60 kWh-Lithium-Ionen-Akku ausgestattet. Damit erreicht die Yacht eine durchschnittliche Reisegeschwindigkeit von knapp sieben Knoten (13 km/h) bei einer Reichweite von circa 30 Seemeilen (55,5 km). Der Akku mit eigenem Kühlsystem ist im Heck platziert.