Memmingen, im Juni 2019. Es donnert erschütternd laut und dumpf, als ein Fahrzeug ungebremst in die Seite eines Mittelklassewagens kracht. Der laute Knall rührt jedoch nicht vom Aufprall, denn der Unfallgegner ist in dieser Demonstration ein weicher Fahrzeug-Dummy. Das Geräusch muss also von etwas anderem stammen. An der Beifahrerseite des getroffenen Fahrzeugs ist ein riesiger Airbag zu sehen. Die Zündung seiner pyrotechnischen Treibsätze und das Entfalten des 350 Liter großen Luftsacks klingen wie große Böller zu Silvester. Die wichtigste Nachricht: Wäre dies ein Crash im normalen Straßenverkehr gewesen, hätten die Menschen im Fahrzeug vermutlich mit deutlich geringeren Verletzungen davonkommen können.
„Unser Pre-Crash-Schutzsystem mit externem Seitenairbag hat das Potenzial, die Unfallfolgen für Insassen bei einem Seitenaufprall um bis zu 40 Prozent zu mindern“, sagt Uwe Class, Leiter der Vorentwicklungsabteilung 'Safe Mobility Systems' bei ZF. „Unsere Sicherheitsinnovation kann für die zusätzliche Knautschzone sorgen, die Autos an der Seite bislang fehlt. Auch der Live-Crashversuch eben macht das deutlich.“