Ob es in Zukunft eine reine Elektromobilität geben wird, darüber sind sich die Experten jedoch nicht einig. Für viele Länder wäre es nicht der ökonomisch sinnvollste Weg, alle vorhandenen Maschinen und Endgeräte wie Verbrennungsmotoren und Heizungen auf elektrische Verbraucher umzustellen, argumentiert beispielsweise Dr. David Bothe. Der Energieexperte des Beratungsunternehmens Frontier Economics hat errechnet, dass Deutschland bis zum Jahr 2050 CO₂-neutral werden könne und bis zu 300 Milliarden Euro gegenüber einer weitgehenden Elektrifizierung sparen würde, wenn es künftig auf einen Energie-Mix setze. In diesem Szenario würde Ökostrom indirekt genutzt: Aus einem Teil würde Wasserstoff produziert, der anschließend mit CO₂ zu synthetischen Kraftstoffen umgesetzt wird. Das hat Vor- und Nachteile: So liegt der Energieverlust in der Herstellung des Wasserstoffs bei rund 25 Prozent. Jeder weitere Prozessschritt schmälert die Energiemenge weiter, die vom eingesetzten Strom letztlich im Kraftstoff gespeichert bleibt. Die großen Vorteile: Synthetische Kraftstoffe lassen sich mit den etablierten und technisch hoch entwickelten Verbrennungsmotoren nutzen. Beigemischt zu konventionellem Benzin oder Diesel zum Teil sogar ohne technische Anpassungen. Zudem existiert ein weltweites Tankstellennetz.
Um auf alle Szenarien zukünftiger Mobilität vorbereitet zu sein, verfolgt ZF einen offenen Technologieansatz. Das Unternehmen spielt sein Know-how vor allem bei Systemlösungen aus.
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