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E-Antriebe: Bestens vorbereitet

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Tags: Elektromobilität
Stephan von Schuckmann , 12. September 2019
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Stephan von Schuckmann Der Wirtschaftsingenieur leitet seit September 2018 die ZF-Division Pkw-Antriebstechnik.
Das Ziel ist für die gesamte Autobranche klar: Bis zum Jahr 2050 sollen klimaschädliche Emissionen aus dem Straßenverkehr der Vergangenheit angehören. Allein über den richtigen Weg gilt es zu diskutieren. Denn damit das Ziel sicher erreicht wird, müssen die CO2-Emissionen bereits im nächsten Jahrzehnt deutlich sinken.

Die Europäische Union hat deshalb bereits scharfe Flottengrenzwerte für das Jahr 2030 beschlossen, aber auch in anderen wichtigen Automärkten wie China macht der Gesetzgeber strikte Vorgaben. Das Elektroauto, das lokal keine Emissionen verursacht, ist bei allen Kunden von ZF ein wichtiger Strategie-Baustein. Dementsprechend haben wir als Technologiezulieferer unserer Portfolio in den vergangenen zehn Jahren ausgerichtet und bieten elektrische Antriebe für alle Fahrzeugklassen vom Kleinwagen bis zum Linienbus. Dennoch: Wie schnell sich rein batterieelektrische Antriebe in den einzelnen Regionen und Segmenten durchsetzen, weiß niemand genau. Wir gehen davon aus, dass weltweit auch im Jahr 2030 noch rund 70 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Verbrennungsmotor an Bord haben. Es ist daher existentiell, dass wir die Emissionen auch dieser Fahrzeuge signifikant senken.
Der Königsweg dazu besteht aus meiner Sicht darin, einen möglichst hohen Anteil dieser Flotte mit einem Hybridantrieb auszustatten. Dafür steht eine Palette von Technologieoptionen zur Verfügung. Sie reicht von milden Hybriden auf 48-Volt-Basis bis hin zu Plug-in-Hybridantrieben, die auf kürzeren Strecken vollständig emissionsfreies Fahren ermöglichen. Ob diese Technologien vom Autokäufer akzeptiert werden, hängt wesentlich von den Anschaffungskosten ab. Diese wiederum werden stark davon beeinflusst, wie einfach der elektrische Teil in den Gesamt-Antriebstrang integriert werden kann.
ZF hat dafür eine Lösung: die kommende und damit vierte Generation des Automatgetriebes 8HP. Das für das Premiumsegment mit Heck- oder Allradantrieb einsetzbare Getriebe ist von Anfang an als Hybrid-Baukastensystem konzipiert. Es kann durch Austausch verschiedener elektrischer Maschinen und der zugehörigen Leistungselektronik für Hybridantriebe mit einer Maximalleistung zwischen 24 und 160 Kilowatt verwendet werden – oder auch ganz ohne elektrische Komponenten, wo dies den Marktanforderungen entspricht. Alle elektrischen und elektronischen Komponenten mit Ausnahme des Akkus sind dabei vollständig in das Getriebegehäuse integriert, um den Aufwand für den Einbau im Montagewerk des Autoherstellers so gering wie möglich zu halten.
Durch das Baukastensystem schließen Automobilhersteller eine Art Versicherung gegen Marktschwankungen ab. Die Kundenresonanz auf das 8HP der vierten Generation zeigt, dass wir mit unserer Strategie richtig liegen. Mittlerweile gibt es zwei große Aufträge von BMW und Fiat Chrysler Automobiles. Bis zum Produktionsstart im Jahr 2022 haben wir, angefangen von der Entwicklung bis zur Produktionsumstellung, noch viel zu tun. Doch entscheidende Schritte auf dem langen Weg zum klimaneutralen Verkehr haben wir damit bereits eingeleitet.

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