Diesen Zielkonflikt löst schon seit Jahrzehnten das semi-aktive Dämpfungssystem
Continuous Damping Control (CDC) von ZF gut auf. Im Jahr 1997 ging dieses semiaktive Dämpfungssystem in Pkw in Serie. Durch die Signale von zwei Rad- und Aufbausensoren für alle drei Raumachsen sowie durch zusätzliche Informationen wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Querbeschleunigung und Lenkwinkel, die in einem Steuergerät zur Verfügung stehen, überwacht dieses kontinuierlich den Fahrzustand und errechnet für jedes Rad die optimale Dämpfkraft. Im Dämpfer können bis zu zwei elektronisch gesteuerte Magnetventile innerhalb von Millisekunden den Ölfluss beeinflussen und damit die Dämpfungshärte verstellen. ZF-Fahrwerksexperte Dr. Elbers erklärt:
„Mit sMOTION gehen wir nun einen Schritt weiter. Auf Basis der bewährten CDC-Grundkonstruktion haben wir einen Dämpfer entwickelt, der das Rad aktiv nach oben ziehen oder nach unten drücken kann.“Bislang waren Anregungen des Fahrzeugaufbaus in einem gewissen Maße toleriert oder sogar gewünscht, um dem Fahrer eine spürbare Rückmeldung über den Fahrzustand zu geben. Bei Fahrzeugen, die hochautomatisiert oder autonom unterwegs sind, werden jedoch alle Insassen zu Passagieren. „Jede Erschütterung, jeder Stoß, jedes Wanken und jedes Nicken stört beim Lesen oder Arbeiten. Es entstehen dabei Empfindungen, die „Motion Sickness“ genannt werden und den Insassen diese Tätigkeiten unmöglich machen“, sagt Dr. Elbers und ergänzt: „Diesen Effekt verstärken zusätzlich innovative Sitzpositionen, bei denen Fahrer und Passagiere zum Teil nicht mehr in Fahrtrichtung blicken.“ Für Abhilfe kann nur ein aktives Fahrwerk sorgen. Mit sMOTION bietet ZF eine Lösung für morgen, die schon heute mehr Fahrkomfort bringt: Beinahe ungestört vom Fahrgeschehen lässt sich als Passagier die Reisezeit zum Arbeiten oder Entspannen nutzen.