Kaum ein Auto der 70er Jahre begeistert gerade heute Technik-Fans und Design-Freaks des automobilen Kulturguts. Unter der Motorhaube wartet ein für den Straßeneinsatz auf 2,6 Liter aufgebohrter V8-Motor, der es in sich hat: mit vier obenliegenden Nockenwellen, mechanischer Saugrohreinspritzung und Trockensumpfschmierung wird seine Kraft über das ZF-Fünfganggetriebe auf die Hinterachse geleitet. Das ZF-Selbstsperrdifferential SD DL 175 verhindert das Durchdrehen der hinteren Räder und die Kupplung wurde von Fichtel & Sachs geliefert. Aus dem Stand konnte der Wagen damals schon in weniger als acht Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h erreichen.
Alfa Romeo hatte zwar den Rennsport im Jahre 1951 aufgegeben, aber das Unternehmen blieb dem Sportwagenkonzept treu. Man begann zwar nach und nach die Autos mit selbsttragenden Karosserien zu bauen, doch das war kompliziert und sehr teuer. Nachdem der damalige Bertone-Chefdesigner Giorgetto Giugiaro 1964 mit dem Canguro einen Prototyp auf Basis des Alfa-Tubolare-Chassis gebaut hatte, ging dieser zwar nicht in Produktion, aber der Wagen fand bei Alfa viel Anklang. Deshalb wurde sein Nachfolger Marcello Gandini damit beauftragt, ein ähnliches Modell herzustellen - bis zur Weltausstellung 1967 in Montreal sollte das Resultat vorliegen.
Ganz zeitgemäß dachte man ursprünglich an einen Mittelmotorsportwagen, aber diese Bauweise wurde bereits für den Prototypen verworfen, da aus Zeit- und Kostengründen nur die ‚Giulia‘-Plattform zur Verfügung stand. Der Wagen war ursprünglich als reines Ausstellungsmodell gedacht - der Prototyp begeisterte jedoch die weltweite Öffentlichkeit dermaßen, dass sich Alfa entschloss, ihn als Serientyp aufzulegen.